Vorwort zum Buch: Das linkshändige Kind – seine Begabungen und seine Schwierigkeiten

 

Seit Linkshändigkeit kein gesellschaftliches Tabu ist, scheint die Zahl der linkshändigen Menschen zugenommen zu haben. Wir haben erfolgreiche Staatsmänner – über die Fernsehkameras überall auf der Welt sichtbar – erlebt, die wichtige Verträge mit der linken Hand unterschrieben haben. Wir haben uns daran gewöhnt, dass Spitzensportler Höchstleistungen „mit links“ erbringen. Und wir erleben im Alltag immer häufiger die Linkshändigkeit als Normalfall.

Und doch – für viele Eltern entstehen erst einmal Fragen, wenn sie herausfinden, dass ihr Kind die linke Hand bevorzugt. Weniger in der häuslichen Umgebung, mehr im Hinblick auf die schulische Anforderungen des Schreibens. In der Regel sind die Lehrer/-innen dann die Ansprechpartner. Für sie, die die Kinder in der ersten Klasse auf ihrem Weg ins Schreiben hineinbegleiten, ist dieses Buch geschrieben. Es soll ihnen Hilfestellungen geben bei der Information und Beratung der Eltern.

Was sollen Eltern allgemein über Linkshändigkeit wissen? Was wollen Eltern linkshändiger Kinder wissen? Wie kann man ihre möglicherweise vorhandenen Befürchtungen zerstreuen? Welche speziellen Hilfen kann man Kindern beim Schreiben anbieten? Darüber sollen Lehrer/-innen Bescheid wissen. Da es aber nicht allen möglich sein wird, sich ausführlich über das Thema zu informieren, hat Dr. Johanna Barbara Sattler, die nicht müde wird, sich für die Sache der Linkshänder/-innen einzusetzen, ihr profundes Wissen im vorliegenden Buch zusammengefasst und praxisnah aufbereitet, so dass sich damit mindestens ein Elternabend bestreiten lässt (wahrscheinlich sogar mehrere). Die Lehrer/-innen können sicher sein, dass sie aktuelle Erkenntnisse und aus langjähriger Praxis gewonnene Erfahrungen weitergeben. Sie haben damit eine gesicherte Basis für die unerlässlich notwendige Zusammenarbeit mit den Eltern.

Ich wünsche diesem Buch eine hohe Aufmerksamkeit und eine weite Verbreitung, damit der Normalfall Linkshändigkeit sich noch weiter etablieren kann.

Prof. Dr. Angelika Speck-Hamdan
Ludwig-Maximilians-Universität München
 

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